Ministerpräsident Hans: Materialforschung wichtiger Innovationstreiber für den Strukturwandel im Saarland



Bei seinem Besuch am INM – Leibniz-Institut für Neue Materialien informierte sich der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans über ein neues Forschungsprojekt zum Thema Lithiumrecycling, das vom Land aus EU-Mitteln gefördert werden soll. Darüber hinaus besichtigte Ministerpräsident Hans den Leibniz-Wissenschaftscampus und sprach mit der Geschäftsführung über die von Bund und Land finanzierte Ausbauentwicklung des Instituts.

Forschungsprojekt eLiRec – Recycling wichtiger Rohstoffe aus Batteriezellen für die Kreislaufwirtschaft

Zentraler Anlass des Besuchs ist ein neues Forschungsprojekt „Lithium-Ionen-Batterie Recycling mit elektrochemischen Extraktionsverfahren“ (eLiRec) des INM. Ziel des Projektes ist es, die elektrochemische Separierung wertvoller und seltener Rohstoffe, allen voran Lithium, aus Batteriezellen zu untersuchen. Das Projekt startete im Januar 2022 und soll durch die Staatskanzlei des Saarlandes mit rund 330.000 Euro aus EFRE-Mitteln im Rahmen des REACT-EU-Programms gefördert werden.

Ministerpräsident Tobias Hans betont die Chancen der Forschung für den Standort: „Elektromobilität ist für uns eines der zentralen Zukunftsthemen, sowohl mit Blick auf die Wirtschaftsstruktur im Saarland als auch mit Blick auf unsere Forschungs- und Bildungseinrichtungen. Hier ist das INM einer der zentralen Innovationstreiber und wesentlicher Bestandteil unserer Innovationsstrategie. Ich sehe die anstehende Transformation der Automobilindustrie vor dem Hintergrund unserer Forschungslandschaft als große Chance zur Etablierung neuer, nachhaltigerer Wertschöpfungsketten. Hierfür ist das Projekt eLiRec vorbildhaft und kann, zusammen mit der Ansiedlung von SVOLT, ein Kristallisationskeim für den Strukturwandel im Saarland sein.“

Den Inhalt des Forschungsprojekts erläutert Herr Prof. Presser, Projektleiter am INM: „Das Projekt eLiRec untersucht die Wiedergewinnung der zentralen Wert-stoffe von Lithium-Ionen-Batterien mit energie- und ressourcenschonenden Methoden. Hierbei steht Lithium im Vordergrund, aber auch Kobalt und Nickel. Zusammen mit dem INM InnovationsZentrum entwickeln wir effektive, elektrochemische Verfahren, um diese Wertstoffe aus zerkleinerten und chemisch aufbereiteten Traktionsbatterien möglichst kostengünstig wiederzugewinnen.“

Leibniz-Wissenschaftscampus – „Lebende Therapeutische Materialien“

Beim Leibniz-Wissenschaftscampus entwickeln Wissenschaftler neue Techno-logien für eine personalisierte Verabreichung von Therapeutika. Im Campus kooperieren das INM, das Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) und die Universität des Saarlandes. Die wissenschaftliche Geschäftsführerin des INM, Frau Professorin del Campo, resümiert die Entwicklung des Wissenschaftscampus seit seiner Entstehung im Jahr 2020: „Der Leibniz-Wissenschaftscampus ist eine institutionsübergreifende Einrichtung, in der junge Wissenschaftler*innen aus den beteiligten Instituten interdisziplinär forschen. Die intensive Zusammenarbeit unter den Partnern beschleunigt die Entwicklung von neuen therapeutischen Modalitäten und die Übertragung in die Klinik. Darüber hinaus ermöglicht der Campus die erstklassige Ausbildung junger Wissenschaftler*innen für die neue Arbeitswelt. Wir konnten in den ersten beiden Jahren bereits über 20 Wissenschaftler*innen aufnehmen.“

Ministerpräsident Tobias Hans unterstützt diese positive Entwicklung: „Der Leibniz-Wissenschaftscampus ist ein Vorzeigeprojekt für die Exzellenzentwicklung im Bereich NanoBioMed. Genau solche institutsübergreifenden Initiativen sind wichtig für unsere Forschungslandschaft, hier leistet das INM vorbildliche Arbeit.“ Zusätzlich zur Förderung von 900.000 Euro durch die Leibniz-Gemeinschaft beteiligt sich die Staatskanzlei des Saarlandes an der Gesamtförderung des Leibniz-Wissenschaftscampus mit 400.000 Euro. Das Gesamtvolumen des Wissenschaftscampus beträgt 4,58 Millionen Euro.

Aufbau von zwei Zukunftsbereichen – Investitionen von rund 10 Millionen Euro bis 2023

Derzeit werden im INM zwei Zukunftsbereiche entwickelt, einerseits der Bereich „Biomedizinische Materialien“ und andererseits der Bereich „Materialien in der digitalen Umgebung“. Um Platz für diese Zukunftsbereiche vor Ort zu schaffen, wird derzeit eine Baumaßnahme umgesetzt. Hierzu wird ein Gebäudeteil des INM modernisiert. Die beiden Zukunftsbereiche und die Baumaßnahme werden bis 2023 mit rund 9 Millionen Euro gefördert, davon stammen rund 4 Millionen Euro aus Landesmitteln.

Herr Professor Arzt, wissenschaftlicher Geschäftsführer des INM, erläutert die Zukunftsbereiche: „Inhaltlich knüpfen wir mit den Zukunftsbereichen an die beiden Schwerpunktthemen Informatik und NanoBioMed der UdS an und werden damit die Zusammenarbeit auf dem Campus wesentlich weiter verstärken. Dafür werden zwei neue Juniorforschungsgruppen eingerichtet, die diese innovativen Fragestellungen aufgreifen werden.“
Ministerpräsident Tobias Hans: „Die beiden neuen Zukunftsbereiche verknüpfen die Kernkompetenzen des INM mit den Schlüsselthemen unserer Innovationsstrategie und bilden somit ein Kompetenz-Zentrum im Bereich NanoBioMed und Informatik. Die Weiterentwicklung des INM steht sinnbildlich für den Erfolg unserer Innovationsstrategie. Die Weiterentwicklung des INM und der Transfer von Forschungsergebnissen aus dem Institut heraus in die industrielle Praxis sind zentrale Anliegen der Landesregierung.“

220202 MP Hans_Materialforschung als Innnovationstreiber

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